Snow White and the Huntsman – Review

Juli 9, 2012 0 Von Sayuron

Heute hab ich für euch endlich mein Review zu „Snow White And The Huntsman“ mit Chris Hemsworth (Thor), Charlize Theron (Æon Flux) und Kirsten Stewart (Twilight). In die Kinos gekommen ist der Film in Deutschland glaub Ende Mai und sowohl Basti, als auch Kyrillrion berichteten bereits hierüber:

Aus diesem Grund möchte ich erst gar nicht groß um den heißen Brei herumreden, sondern direkt loslegen!

Setting, Atmosphäre, usw

Herr der Ringe hat gezeigt wie man es richtig macht, also warum sollten nicht andere Filme davon lernen und kopieren dürfen! Das Setting und die Drehorte sind gut gewählt und stimmungsvoll in Szene gesetzt. Mit Wales und England als Drehort haben die Produzenten zwar nur die zweitbeste Wahl (nach Neuseeland) getroffen, jedoch immer noch eine extrem gute. 
Der Film ist mal düster, mal hell und arbeitet situativ gut mit Lichteffekten. Er ist bildgewand und gut animiert (und hebt sich damit vor allem bspw von Spiderman 3 ab, der gestern Abend im Free-TV lief).
Bei der Wanderung vom dunklen Wald zur Burg des Dukes (siehe oben) singt eine elbenähnliche hohe weibliche Stimme und lässt mein HdR-Herz höher schlagen. 
Auch die Reiter-Streitmacht, die gegen Ende des Films (siehe Trailer) Richtung Königsburg zieht, weiß zu beeindrucken und ist keine Wischi-Waschi-Armee wie in Eragon, die aus 3,5 Statisten besteht, sondern ein richtig, richtig großer Haufen (natürlich nicht zu vergleichen mit Herr der Ringe-Dimensionen) vollgerüsteter und kampfesentschlossener Reiter.
Ferner sieht man dem Film an, dass er nicht mehr märchenhaft verklärt sein will, sondern ein ernst zu nehmender Fantasy-Streifen, nicht zuletzt, weil auch vom Screenplay zugelassen wird, dass ein Charakter stirbt.
Interessant und realistisch umgesetzt fand ich auch den „indogenen Amazonen-Wasserstamm“ (treffendere Bezeichnung fällt mir leider nicht ein!).
Auch die Abhängigkeit zwischen Schönheit, Macht und Verfall finde ich gut gelungen und umgesetzt.

Charaktäre und Schauspieler

Zugegeben, der Mund von Kirsten Stewart steht immer offen, teils auf eine erotisch mich ansprechende Art und Weise, teils so, dass sich mir der Gedanke aufdrängte, sie solle mal einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen, da bei dieser Atemweise der Verdacht auf verstopfte Nasen-Atemwege besteht. Jedoch im Feenwald beispielsweise lächelt sie unentwegt und da ist sie richtig richtig süß.

Den Huntsman hatte ich mir als überragenden Kämpfer vorgestellt, aber das ist er bei Leibe nicht. Ich weiß nicht, ob ihn das sympathischer macht, oder generell einfach nur enttäuscht. Sein stets ungebrochener Kampfgeist und Mut reißt einiges, doch ich bin zwigespalten! Trotzdem zeigt  Chris Hemsworth in meinen Augen eine überragende schauspielerische Vorstellung als Huntsman.
Das Aftauchen der Zwerge erinnerte mich an die Ewoks aus Star Wars, gepaart mit dem neuen Trailer zu „Der Hobbit“ von Peter Jackson. 
Und natürlich mussten die Zwerge (vorurteilsbewahrend ein Lied anstimmen und Musik machen), jedoch wieder realisitsch und nicht märchenhaft umgesetzt.
Ferner kann sich die Besetzung der Zwerge sehen lassen. Während mir erst beim googlen aufgefallen ist, dass Nion von Nick Frost (Paul – ein Alien auf der Flucht, Radio Rock Revolution, Shaun of the Dead, Hot Fuzz) gespielt wird, ist mir schon während dem Film Ian Shane (Pirates od the Caribbean) als Chef der Zwerge (Beith) und der blinde Zwerg mit weißem Bart ins Auge gesprungen. Letzterer ist einmal bekannt aus Kindertagen als Smee aus dem Film „Hook“ und aus der Serie „Die verlorene Welt“ als Professor George Edward Challenger.
Hat also ein Schauspieler maßlos enttäuscht oder ragte heraus? Charlize Theron hat einen guten Job gemacht als böse Königin, Kirsten Stewart grundsätzlich nicht schlecht gespielt, jedoch hat ihre schauspielerische Leistung zu oft unter mangelnder emotionaler Ausdrucksfähigkeit gelitten. Ihren Höhepunkt fand dies in ihrer Motivationsrede gegen Ende des Films. Diese hat mich absolut nicht motiviert und unberührt gelassen und klang viel mehr nach einem schlechten Porno-Dialog.
Chris Hemsworth fand ich dagegen, wie bereits erwähnt, verdammt gut.

Story, Screenplay, usw

Bei solch einer Märchenadaption, die es schon oft ins Fernsehn und ins Kino geschafft hat, ist die Frage, wie nach ist die Geschichte am Original. Hier bleibt zu erwähnen, dass Snow White and the Huntsman klar als Schneewittchen-Adaption erkennbar ist. Groß von der Story wegbewegt wird sich meines Erachtens nicht und nur marginale Streichungen und Ergänzungen vorgenommen um aus dem Märchen einen guten Fantasy-Epos zu kreieren. Interessant ist die angedeutete Dreiecksbeziehung zwischen Snow White, dem Huntsman und William (der die Rolle des Prinzen im Märchen einnimmt). Ich hätte diese Konstellation gerne ein bisschen weiter ausgeführt gesehen. 
Auch die Einbettung der Zwerge in die Geschichte finde ich gut gelungen und in richtigerweise gekürzt (es gab kein Tellerchen von dem gegessen wurde!). Den Drehbuchautoren (ein Dank an dieser Stelle) schien es wichtig, nichts ungeklärt zu lassen und von daher finde ich es gut, dass auch darüber aufgeklärt wird, was es mit den Zwergen aufsich hat.

Ungereimtheiten

Ungereimtheiten gibt es in jedem Film und hier sind die an die ich mich noch erinnere:
1. Ungereimtheit: Snow White verletzt den Bruder der Königin, flieht, ist kaum ein paar Stunden auf der Flucht, als eben jener sich mit dem Huntsman auf die Jagd nach ihr begibt. Hatte der Bruder noch kurz vor Aufbruch eine auffällige Verletzung im Gesicht, so hat er diese im Wald nicht mehr. Hat die Königin ihn geheilt und ich hab’s nicht mitbekommen?! oO oder hat das Make-Up-Team das schlichtweg vergessen?!
2. Ungereimtheit: Warum hat Snow White eine Lederhose unter ihrem Kleid an?!

3. Ungereimtheit: Snow White läuft die ganze Zeit besudelt und verdreckt durch den Wald, trifft den Troll und ist auf einmal kaum mehr schmutzig (sie ist es noch, aber merkbar weniger) im Gesicht

4. Ungereimtheit: „Ist es wahr?“ „Ja, sie ist von seinem Blut“ wtf… allwissender Zwerg oder was? – mal davon abgesehen, dass dieser Zwerg blind ist. Vielleicht hat er Snow White ja am Geruch erkannt.
5. Ungereimtheit: Richtig, ich bin tot, wach wieder auf und ruf SOFORT zu den Fahnen… richtig, so wirds gemacht!

Fazit

„Snow White and the Huntsman“ ist ein aus dem Märchenhaftem sehr sehr gut in realistisch und mysthisch, epische Fantasy adaptierter/transponierter Film, ein aus den Kinderschuhen herausgewachsener Film, der mit stimmungsvollem Setting und Screenplay Lust auf mehr Neuauflagen alter Märchen und Disney-Filme macht. 
Ferner hat der Film keine überflüssige Handlung, ohne dabei auf Wesentliches zu verzichten.

„Aus einem Märchen wird epische Fantasy!“ 

Ich möchte dem Film keine 7 Punkte (von 10 geben), aber ich fand ihn besser als 6. Damit trifft sich meine Einschätzung mit der derzeitigen von imdb (6,6 von 10). Eine Empfehlung für den Film geht auf jeden Fall raus. Fraglich ist wie sich die zweite diesjährige Schneewittchen-Adaption gegenüber Snow White behaupten wird: